Teeglashalter: russische Geschichte
Чайные Подстаканники : История России
Tea Glass Holders: Russian History



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Interessieren Sie sich für Russland?
Dann schauen Sie sich dieses unermesslich weite Land doch einmal aus der Nähe an - auf Teeglashaltern


Beispiel:
Zwei Tee - Glashalter*, in denen u.a. auch in der berühmten Transsibirischen Eisenbahn der Tee serviert wurde und zum Teil auch heute noch wird**:
Das links abgebildete Motiv entstand 1972 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der UDSSR und zeigt den Kreml.

Das Motiv rechts beschreibt die Anfänge sovjetischer Raumfahrt: Die ersten künstlichen Satelliten Sputnik 1 (4.10.1957), Sputnik 2 (3.11.1957, an Bord die Hündin Laika als erstes Tier im Weltraum), Sputnik 3 (Mai 1958), sowie Lunik 1, die den Mond knapp verfehlte und schließlich die Sonde Lunik 2, die im September 1959 als erstes von Menschenhand erbaute Objekt hart auf dem Mond aufschlug.

* Wir haben bewusst eine getrennte Schreibweise gewählt, da Glashalter in Russland, wenn auch      hauptsächlich, so doch nicht ausschließlich zum Teetrinken verwendet werden.

** Vgl. Abb. 17 sowie Beschreibung auf Seite 30: Enzo Pifferi, Trans Sibirien - Auf der längsten Bahn      der Welt, erschienen 1980 im Orell Füssli Verlag Zürich


Tee auf Russisch

Wie allgemein bekannt, hat das Teetrinken in Russland eine jahrhundertealte Tradition. Sie nahm ihren Anfang im Jahre 1638, als der Zar von einem mongolischen Fürsten einige Kisten Tee als Geschenk erhielt. Bald darauf wurde Tee in großen Mengen mit Karawanen von China nach Russland transportiert.
Früher und meist auch noch heutzutage wird zur Teezubereitung in Russland ein sog. "Samowar" verwendet.
Die russische Bezeichnung "Samowar" bedeutet übersetzt "Selbstkocher".
Besonders wertvoll sind Samoware aus Silber. Meist bestehen sie jedoch aus Messing, welches oft außen vernickelt ist. Innen sind sie verzinnt, um Lebensmittelechtheit zu gewährleisten. Samoware sind hauptsächlich* in zwei Kategorien aufzuteilen:
Bei den traditionellen Samowaren wird das Wasser mit Hilfe von Holzkohle zum Kochen gebracht. Ein Rohr, das sich in der Mitte des Wasserkessels befindet, dient hierbei als Heizelement. Hier wird die Kohle hineingefüllt, durch die das Wasser drum herum erhitzt wird. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass der Wasserspiegel höher sein sollte als die Kohle. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass durch zu große Hitzeentwicklung die Zinnschicht schmilzt, oder schlimmstenfalls gar der Kessel platzt.
Die heute weitverbreiteten Elektro-Samoware hingegen sind im Prinzip nichts anderes als gewöhnliche Wasserkessel, jedoch mit einer im Innern angebrachten Heizspirale.
Oben auf jedem Samowar befindet sich ein Aufsatz, auf den die dazugehörige kleine Kanne** für Teekonzentrat gestellt wird. Auf diese Weise kann der Tee durch die von unten aufsteigende Wärme besser ziehen, was ihm einen außergewöhnlichen Geschmack verleiht. In dieser Hinsicht sind Holzkohle-Samoware den Elektro-Samowaren vorzuziehen, da hier die Teekanne ihre Wärme unmittelbar durch die Kohle erhält, was eine intensivere Wirkung zur Folge hat im Vergleich zu den Elektro-Samowaren, bei denen die Teekanne lediglich durch den aufsteigenden Dampf des kochenden Wassers erhitzt wird. Zudem bildet sich hierdurch lästiges Schwitzwasser am Boden der Teekanne.
Das Teekonzentrat wird einige Minuten ziehen gelassen. Anschließend kann sich jeder mit Hilfe des Konzentrats und des im Samowarkessel befindlichen Wassers den Tee so mischen, wie es ihm beliebt.

* Es gibt, jedoch vergleichsweise selten, zudem Samoware, die mit Petroleum beheizt werden.
   Eine weitere Besonderheit stellen ferner Samoware dar, die sowohl für Kohle- wie auch für
   Elektrobetrieb ausgelegt sind.

** Es werden meistens Porzellankännchen verwendet.

Aufnahme: Juli 2000
Zwei Beispiele russischer Samoware:
Links ein moderner Elektro-Samowar gehobener Ausstattung,
rechts ein traditioneller Holzkohle-Samowar. Auch Samoware dieses Typs finden heutzutage - wenn auch seltener - weiterhin Verwendung. Insbesondere im Sommer auf dem Lande wird Tee in Russland bevorzugt draußen im Freien getrunken, sei es auf der Terrasse der Datscha, oder beim Picknick. Dort erfreut sich der Holzkohle-Samowar nach wie vor großer Beliebtheit. Auch aus dem Leben der Nomaden Zentralasiens sind Holzkohle-Samoware nicht wegzudenken.
Seit dem ausgehenden 18.Jahrhundert bis heute bildet die Stadt Tula (Тула), etwa 200 km südlich von Moskau gelegen, das führende Zentrum der Samowar-Produktion in Russland.


Innerer Aufbau im Vergleich:

Links:
Elektro-Samowar

Rechts:
mit Kohle beheizter Samowar



Tee - Glashalter und russische Geschichte
- Чайные подстаканники и история России -

Getrunken wird Tee in Russland überwiegend - hierzulande heute weniger gebräuchlich - aus Gläsern, die in Henkelträgern stehen. Diese in Russland "Podstakannik" genannten Halter bestehen aus den unterschiedlichsten Materialien: Silber, versilbertes Neusilber, in Russland "Melchior" genannt, versilbertes oder vernickeltes, manchmal auch bunt bemaltes Messing, rostfreier Stahl, Aluminium, Holz, in "Hohloma"-Technik bemalt und -seltener- Porzellan, ja sogar vereinzelt Kunststoff.
Geradezu charakteristisch - und in der Literatur vielfach beschrieben - sind Tee-Glashalter für russische Fernzüge wie die Transsibirische Eisenbahn.
Das eigentlich Interessante an solchen Tee-Glashaltern ist jedoch, dass auf ihnen oft - insbesondere zu sovjetischer Zeit für Propagandazwecke - besondere historische und aktuelle Ereignisse, bekannte Persönlichkeiten, markante Gebäude, Szenen russischen Alltags und ähnliches festgehalten wurden.
Mit Hilfe dieser Motive lässt sich somit ein interessanter Einblick in Geschichte und Kultur Russlands und der ehemaligen UDSSR gewinnen.
Allen Russland - Liebhabern möchten wir russische und sovjetische Geschichte, sowie russisches Leben und Kultur einmal auf diese Weise näherbringen.

Teegeschirr aus Porzellan blieb in Russland lange Zeit aufgrund des hohen Preises einer kleinen Oberschicht vorbehalten. Heute findet preiswertes Porzellan in ganz Russland rasche Verbreitung in allen Bevölkerungsschichten, und Teegeschirr aus Porzellan beginnt nach und nach das traditionelle Glas im Halter abzulösen.




Beginnen wir nun unsere Zeitreise durch Russland und die ehemalige Sovjetunion!
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